Musikalische Einordnung und Position zur kulturellen Aneignung

Sephardische Musik hat ihren Ursprung bereits im 16. Jahrhundert und wurde traditionell geprägt durch die als Sepharden bezeichneten Nachfahren iberischer Juden. 

THE SEPHARDICS hat es sich u.a. zur Aufgabe gemacht, das historische Liedgut mittels Annährung und Offenheit gegenüber diverser Stilistiken auf sensible Weise in einen zeitgenössischen Rahmen zu transportieren. Durch die Kontextualisierung soll eine Position zu den Liedern und zu deren Geschichte entwickelt sowie ein emotionaler Zugang für die Zuhörer*innen geschaffen werden.

THE SEPHARDICS suchen keine (Wieder-)Herstellung von (scheinbarer) Authentizität, sondern eine Auseinandersetzung mit dem Urtext in der eigenen musikalischen Positionierung. 

Der authentische Moment liegt im Zusammenspiel der Musiker*innen. 

Das Verbinden eines musikalischen Urtexts mit zeitgenössischen Mitteln ist ein schmaler Grat, der eine musikalische Selbstreflexion, sowie das Überprüfen der eigenen Ideen und Impulse auf ihre Stimmigkeit in der Bearbeitung voraussetzt. 

Diesen Weg mit Musiker*innen anderer musikalischer und kultureller Prägungen zu beschreiten, über Länder und Sprachgrenzen hinweg bietet die Möglichkeit, sephardische Musiktraditionen durch Geschichten zu erzählen: Geschichten der Lieder, der Situationen, in denen die Lieder entstanden sind und die heutige Auseinandersetzung der Musiker*innen damit.